TBC. Was das wohl heißen mag ?
Einige wissen es wahrscheinlich eh schon, aber ich löse es trotzdem mal auf 😉
TBC heißt Tilicho Base Camp und wie der Name es schon sagt, liegt es unterhalb des Tilicho Peaks und des Tilicho Lakes.
Das TBC liegt auf der orografisch linken Seite des Tilichobaches, der vom gleichnamigen See herunter kommt, auf einer Höhe von 4150 Metern.
Wie ich dort hingelangt bin und wie es mir dabei ergangen ist, lest ihr am besten selber nach…

…nachdem ich an diesem Morgen gegen sechs Uhr aufwachte und mich erstmal am rosigen Geruch der hiesigen Erleichterungseinrichtung erfreute, ging es zum Frühstück. Zu meiner Freude gab es Müsli, allerdings mit Milchpulver-Milch.

Nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit ging es um 7:30 dann zum ACAP-Checkpoint, an dem die Permits der Trekker kontrolliert und deren Ziele notiert werden.
Ich entschied mich dazu, an diesem Tag mit Josh zu laufen, da ich mich mit ihm sehr gut unterhalten konnte und so liefen wir über eine Hängebrücke, welche den dort noch sehr kleinen Marshyangdi überquert, und gelangten so nach etwa eineinhalb stunden in das kleine Dörfchen Khangsar.

Nachdem wir uns dort bei einer alten Dame noch relativ günstig mit Snickers eingedeckt hatten, schlenderten wir bis zum Ortsausgang und so langsam machte sich bei allen die Höhe ein wenig bemerkbar, denn die Steilstücke wurden auf einmal noch steiler 😂 und anstrengender zu gehen, was auch klar ist, wenn nur noch die Hälfte des normalen Sauerstoffgehaltes in der Luft vorhanden ist.

Wir passierten nach kurzer Zeit auf der Fahrstraße die groß, rote Tare Gompa und machten uns dazu auf, erstmals auf dem Trek die 4000m-Marke zu knacken.
Nachdem wir einen kleinen Bach überquert hatten, kamen wir beim Hotel Tilicho Lake an und ich erkannte einige Gesichter wieder, die ich in Manang oder davor schon einmal gesehen hatte.

Nachdem wir den Lodgekomplex, welcher in den steilen Hang gebaut ist, hinter uns gelassen hatten, kamen wir zügig vorwärts und überquerten eine Hängebrücke.
Bald erreichten wir, nach unserem höchste Punkt an diesem Tag mit 4280m, auch schon die von weitem sichtbaren „Landslide Areas“, also die sagenumwobenen Steinschlagzonen an einem ca. 40-45° steilen Steilhang, etwa 45 Minuten vor dem TBC.

Die Zone wurde schnellstmöglich durchquert und nach einer guten halben Stunde standen Josh und ich im TBC und da die Sonne schien, setzten wir uns erst einmal draußen auf einen Stein und ließen die Blicke schweifen. Dort standen Paradesiebentausender in voller Größe mit fast drei Kilometer hohen Abstürzen.

Rechts der Tilicho Peak mit einer steilen und mit Eisbalkönen und Hängegletschern gezierten Nordwand, aus der regelmäßig Eisblöcke mit großem Getöse in den Tilichosee donnern. Im Anschluss daran die etwa 6500m hohe Grande Barriere (benannt von Maurice Herzog, der 1950 bei der Erstbesteigung der Annapurna I diese Wand so überwältigend fand, dass er ihr diesen Namen gab) ebenfalls mit einer über 2000 Meter hohen Eisflanke. Direkt im Anschluss der Khangsar Khang oder auch Roc Noir (Noir deswegen, weil die Wand so steil ist, dass kein Schnee liegen bleiben kann und deshalb der schwarze Fels durchkommt) , von dem dann ein Grat nach Osten zieht und sich zu einem weiten Joch mit riesigen Gletscherspalten verbreitert, um dann anschließend wieder als Grat zum runden Glacier Dome hinaufzuziehen.

Eine gewaltige Aussicht also und da wir relativ früh dran waren (12:00 Uhr, also gute 4:30h von Manang aus), war sie besonders beeindruckend.

Es gab zum Mittagessen dann sehr gute Spaghetti und danach wurde erst einmal gefaulenzt, denn die breiten Fensterbänke mit Kissen luden gerade dazu ein.

Um 16:30 Uhr kamen dann auch endlich die Mädels einen breiten Hang von Norden herunter, denn sie hatten den oberen Weg, welcher die Steinschlagzone umgeht, gewählt. Ich hatte mir bereits Sorgen gemacht, denn meistens waren es nur kurze Fotopausen, die dazu führten, dass die beiden manchmal ein wenig später als ich am Zielort eintrafen.

Nach dem abendlichen Dal Bhat kauerten wir uns alle gemeinsam um den wärmenden Ofen im Gemeinschaftsraum und breiteten unsere Isomatten für die Nacht aus, da wir keinen Raum bekommen hatten, sondern umsonst auf dem Boden schlafen durften (der Raum wär mir mit 1500 Rs., also etwa zwölf Euro, auch zu teuer gewesen😂. Schwabe halt !).

Wie die Nacht mit 30 anderen Trekkern und mit einer Gruppe gesprächsfreudigen Indern in einem Raum wurde, erzähle ich im nächsten Beitrag 😉.
Bis dahin, Namaste ⛅.

Das Tal führt hinauf zur Nordwand der Grande barriere und des Roc Noir

Einkehrtipps:

Kleiner Shop in einer Rechtskurve in Khangsar; auf der linken Seite (alte Besitzerin, freundlich und günstig)

Hotel Moonlake im TBC (ist am günstigsten, hat schöne Panoramafenster, warm und es wird nicht gemeckert, wenn man im Innenhof den Kocher aufstellt 😂😂, gute Spaghetti)