Wandern bzw. Trekken hat außer beim Feilschen, nichts mit Mathematik zu tun. Sollte man meinen, wenn man in Deutschland sitzt und vorgibt, sein Auslandsjahr zu planen (wie ich).

Ich wurde hier eines besseren belehrt, aber lest selbst 🙂

Der Morgen begann perfekt: ein heißer Tee und ein Tibetan Bread mit Honig, eine Bombenaussicht und die Vorfreude auf den Tag.

Nach dem üblichen Bezahlen, Frühstücken und dem verhassten Einkleiden in die kalten, klammen Klamotten (ouh shit, eine Alliteration 😏), ging es einen kleinen Hügel hinauf in Richtung Upper Pisang.
Oben angekommen, entschieden wir drei uns nach kurzer Beratung dazu, das buddhistische Kloster, welches in Eigenregie von den Dorfbewohnern aufgebaut wurde, zu besuchen.
Dort warteten, nach dem Frühstück, die Höhepunkte zwei und drei des Tages, denn das Kloster liegt als höchster Punkte des Dorfes genau gegenüber der wuchtigen Annapurna II und man schaut direkt in die wilde Nordwand des Berges. Weiterhin gab es gegen eine kleinen Spende einen warmen Zitronentee vor dieser wunderschönen Kulisse.

Nach etwa einer Stunde ging es weiter bis zu einer Mauer mit Manisteinen und danach folgte ein 400m-Anstieg in das Dorf Ghyaru, wo in knapp 3700m Höhe der nächste Höhepunkt wartete:
Bei einer Stupa konnte man das ganze Tal entlangschauen. Von der Annapurna II über die Annapurnas IV und III, bis hin zum Tilicho Peak oberhalb des Tilichosees.
Außerdem verkaufte eine alte Dame, welche auch im Rother Wanderführer zu entdecken ist, an einem kleinen Stand warme Samosa (dreieckige Teigtaschen mit Kartoffelcurryfüllung), Tee und vieles mehr.

Nach Ghyaru ging es weiter bis zu einem Teehäusche auf 3900m, wo wir eine Pause einlegten, und danach ging es bloß noch abwärts. Sowohl mit dem Weg als auch mit dem Tag an sich, denn kurz Ngawal, dem nächsten Dorf, viel Andi hin und danach hatte die Hose ein Loch.
Nach einem Kloster ging es weiter bergab und wir erreichten nach einer gefühlten Ewigkeit den Talboden und ich merkte meine schmerzende Ferse zum ersten mal richtig.

Gegen Ende dieses Tages wurde der Weg langweilig (Jeeppiste) und als wir endlich in Braga ankamen stellte sich die Frage nach einer Übernachtungsmöglichkeit.

Wir entschieden uns falsch, denn wir wählten nicht nur die teuerste, sondern auch die unfreundlichste Lodge im ganzen Dorf mit einem cholerischen und geldgeilem Besitzer, Bauarbeitern die durch den Schlafraum liefen und einer arschkalten Dusche.
Zur Krönung dieses Abends bekamen wir es in der Nacht noch mit der Höhenkrankheit und einem Infekt zu tun…😵

Also stellt sich am Ende die Frage: Was hat Trekken den mit Mathematik zu tun ?

Ganz einfach: dieser Tag glich dem exponentiellem Zerfall (am Anfang viele Höhepunkte und am Ende ganz schnell viele Tiefpunkte) und fortan kann man pro Etappe immer mindestens 50 Rs. auf die Preise der Speisen addieren.

Nun jetzt bin ich mal gespannt, was der nächste Tag so bringt 😉