Am 26.12.18 ging es für mich nach Kathmandu, diesmal allerdings nicht Krankheitsbedingt, sondern mit dem Ziel, mein Visum für Nepal verlängern zu lassen. Schon die Abfahrt aus Lurpung gestalltete sich ein wenig schwierig, denn der Jeep war wohl an diesem Morgen nicht sehr gut drauf und der Motor tat alles um unseren Startversuchen zu widerstehen. Nach etwa einer halben Stunde sprang er schließlich an und ging direkt wieder aus. Irgendwann wollte der Motor dann doch und nach der üblichen Packaction und den Verabschiedungsfloskeln fuhren wir mit dem Jeep die Staubpiste in das Flusstal hinunter.

Nach gefühlt 100 Schlaglöchern und viel Staub, erreichten wir um die Mittagszeit Kathmandu und wurden natürlich direkt mit Dal Bhat begrüßt. Beim Abendessen, lernte ich dann Michael, seine Frau und seine jüngste Tochter kennen. Nach einer erholsamen Nacht, wohlgemerkt mit funktionierendem Internet für die Familienkommunikation, wurden Andrea und ich von Janak, einer Tochter von Nirdhoj, zum Immigration Office gebracht.

Die Fahrt mit dem Local Bus dorthin, war natürlich wie immer sehr unterhaltsam und ich staunte immer wieder über die Redegeschwindigkeit des „Türstehers“. Der „Türsteher“ steht immer an der offenen Tür während der Fahrt und schreit den Passanten in einem Affentempo die Fahrtziele in die Ohren. Gleichzeitig kassiert er auch die Fahrtkosten von den Passagieren. Die Fahrt von Jorpati dauerte etwa 30 Minuten und ich zahlte am Ende umgerechnet etwa 25 Cent.
Ich ging in den mehrstöckigen und bewachten Bau hinein und eigentlich erschien mir alles ganz logisch: An den Schalter, sagen was ich will und das Visum bekommen. Naja, falsch gedacht.

Zuerst solle ich eine Nummer ziehen, erklärte mir die Frau am Schalter und danach solle ich mir auf einem der Schilder durchlesen, was zu tun sei.
Ich zog eine Nummer und merkte nach dem Durchlesen der Schilder, dass die Nummer, die ich gezogen hatte schon längst aufgerufen worden sein musste.
Auf den Schildern stand auch überall etwas anderes drauf und so half dann ein freundlicher Nepali weiter.
Ich musste einen Onlineantrag an einem Automaten ausfüllen, an dem entgegen meinen Erwartungen der Touchscreen sogar funktionerte, ein Bild machen lassen und mich dann an einen der Schalter begeben. Gesagt, getan.
Es stellte sich dann heraus, dass die Frau am Schalter nur dort sitzt, um den Touristen den Preis auf ein kleines Blatt Papier zu schreiben und weiter Nichts.
Nachdem der Preis mit zwei Taschenrechnern kontrolliert worden war, was bei 49 × 2 Dollar auch sichtlich nötig erschien, ging ich zu einem weiteren Schalter und dort musste ich bezahlen. Auch dort wurde der Preis weitere zwei mal nachgerechnet. Erstaunlicherweise sind alle Parteien, inklusive ich, auf 98 Dollar gekommen. Ich bezahlte in Rupien und bekam dann nach einer Wartezeit von zehn Minuten meinen Reisepass mit einem Stempel und einem Beleg zurück.

Abgesehen davon, dass alles etwas chaotisch ablief, was ja in Nepal nichts ungewöhnliches ist😂, war die Verlängerung des Touristenvisums kein Problem.
Danach verließ Janak Andrea und mich und zu zweit kauften wir noch ein paar nötige Dinge für das Dorfleben und die Schule.

Was ich sonst noch im Kathmandutal erlebt habe, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Bis dahin, नमस्ते.