Die letzten Tage waren eigentlich so wie immer: Aufstehen, Frühstück, Mittagessen, Tee, Abendessen und dann ins Bett. Aber irgendwie waren die Tage doch anders als die Wochen und Tage davor. Was genau, das erfahrt ihr in folgendem Beitrag.
Könnte vielleicht daran gelegen haben, dass ich den Großteil dieser einen Woche nicht in Lurpung, sondern in Kathmandu verbracht habe. Das Ganze fing damit an, dass ich eines Nachts kein Auge zugetan habe, da sich mein Magen gegen Irgendetwas sträubte. Am Tag darauf wurde es nicht besser und auch die darauffolgende Nacht war kein Stück angenehmer, als die vorherige. Da ich nicht der einzige war, der mit Bauchweh, Durchfall und allgemeinem Unwohlsein vor sich hin vegetierte und ich zu denen gehörte, denen es im Verhältnis zu Elena, einer Studentin aus Stuttgart, noch relativ gut ging, fuhren wir zu dritt mit dem Jeep und folgestopft mit Ibus nach Kathmandu.
Nach dreieinhalb Stunden standen wir dann im Dunst und Staub der einzigen Millionenstadt Nepals. Kühe standen wie immer auf der Straße, der Geruch von Müll mischte sich mit dem üblichen Großstadtgeruch und den ungefilterten Abgasen der Autos. Bei dem Haus meines Gastvaters Nirdhoj angekommen, brachte uns seine Frau Tee und Krabbenchips. Sie war wohl nicht über unsere Probleme und Gründe aufgeklärt worden und so versuchten wir bestmöglich so zu tun, als würden wir Essen und Trinken. Nach einiger Zeit stiegen wir dann in ein Taxi und noch etwa 20 Minuten holpriger Autofahrt winkte uns Nirdhoj sichtlich besorgt vom Eingang aus zu.
Das Om-Hospital ist ein moderner, fünfstöckiger Block und wirkt von außen zwar einigermaßen gepflegt, aber dennoch sieht man, dass dieses Haus in Nepal und nicht in Deutschland steht. Klimaanlagen, Kabel und überstehende Betonbauteile sind hier durchaus auch an den sehr wichtigen und „modernen“ Gebäuden zu finden. Durch eine gläserne Schiebetür mit Wachpersonal gingen wir, geführt von Nirdhoj, zur Anmeldung und Elena und ich mussten unsere Namen auf einem Anmeldungsbogen eintragen.
Nach der Anmeldung bekamen wir eine Rechnung ausgestellt auf der ich die bisher witzigste Schreibweise meines Namens gesehen habe: Kanstantin Naurenholz. Hat was 🙂 Im Schlepptau von Nirdhoj gingen wir drei bis zu einem Behandlungszimmer an einem langen Korridor. Das Zimmer war sehr sauber und ich war sehr überrascht, da ich eher erwartet hatte, in einem etwas heruntergekommenen Zimmer auf einer löchrigen Schaumstoffliege behandelt zu werden. Der Arzt war in Jacket und Anzughose gekleidet und sprach sehr gut Englisch und diagnostizierte Elena und mir eine Magenverstimmung durch Bakterieneinfluss. Er verschrieb uns Tabletten, welche wir draußen vor dem Eingang an einer Apotheke holten. Ich bezahlte umgerechnet 1,40€ für die Medizin.
Die folgenden drei Tage verbrachten wir in Kathmandu in einem Appartement und schliefen mal wieder aus. Ich bekam allerdings nicht den Luxus einer warmen Dusche, denn die zwei Duschen, die ich nahm, waren weder warm noch richtig eiskalt, aber dennoch so, dass ich so schnell wie möglich aus dem Bad verschwand.
Wir machten noch einige Besorgungen für das Dorf, wurden am Samstag vom Jeep abgeholt und erreichten am frühen Samstagabend wieder das Dörfchen auf dem Berg und wurden von einer wunderbaren Aussicht begrüßt.
20. Dezember 2018 um 10:39 Uhr
Ja, dann wünschen wir euch Allen eine gute Besserung.
Es wird wahrscheinlich nicht so einfach sein, die auf westliche Verhältnisse eingestellten Körper auf längere Sicht den Strapazen der Esskultur in Nepal anzupassen. Aber Kopf hoch und dennoch weiterhin viele Erlebnisse.
Herzliche Grüße aus Weißenhorn.
PS: Wir warten immer noch auf den Bericht, was ihr euch habt einfallen lassen, um den Schulunterricht spannender zu gestalten und natürlich auch auf Fotos von Haus und Zimmer Deiner Unterkunft.
21. Dezember 2018 um 18:35 Uhr
Lieber Konstantin,
wir hoffen, dass es Dir und Deiner Kollegin inzwischen besser geht. Du weißt ja, drei Tage war der Frosch so krank, dann raucht er wieder, Gottseidank.
Liebe Grüße, wir denken sehr an Dich und wünschen Euch weiterhin alles Gute,
Oma Wimi u. Opa Vatter