Und zwar mit dem Jeep. Morgens um acht stehe ich auf und gehe nach unten um meinen नेपाली चिया (nepahli ciyah = Tee) zu trinken. Nach dem Frühstück mit Toast und Ei, packe ich den letzten Rest in meine große Reisetasche, ziehe die Schuhe an und gehe runter. Schon sitze ich im voll gepackten Jeep und rumple am Flughafen vorbei auf die große Straße.
Die große Straße, ist ein Highway, der bis Dhulikel führt und sich dort teilt. Anders als vermutet, ist der Highway sogar als solcher zu gebrauchen, bzw. sieht auch nach einem aus. Zum ersten mal, seit ich in Nepal bin fahre ich in einem Auto mit, was über 70 km/h fährt. Nach kurzer Zeit sind wir aus Kathmandu herausgefahren und ich sehe die wackeligen Betonbauten, einige Felder und viele Menschen vorbeiziehen. Ein paar Minuten später sind wir schon bei Bhaktapur. Es gibt keine Stadtgrenze, die zu erkennen ist, denn mittlerweile gehen Kathmandu und Bhaktapur ineinander über. Nach etwa einer guten Stunde auf Achse, halten wir an um in einem kleinen Restaurant vor Dhulikel um das alltägliche दल भात (dal bhaht zu ergattern. Der Vorteil, wenn man immer Dal Bhaht isst, ist dass man immer günstig und gut gesättigt weg kommt, da es immer einen Nachschlag gibt und es immer frisch zubereitet wird.
Nach der kurzen Mittagspause sammeln wir noch drei Leute aus Lurpung am Wegesrand ein. Da kein Platz mehr im Fahrerhaus ist, sitzen die drei hinten im offen Aufbau.
Kurz hinter Dhulikel verlassen wir den großen Highway nach rechts und befahren nun eine kleine, aber immer noch gut ausgebaute Straße in Richtung Südosten. Etwa eine Stunde später biegt der Jeep plötzlich ab und die schöne Teerstraße verwandelt sich von jetzt auf gleich in eine unbefestigte, holprige Staubstraße. Der Jeep durchfährt einen Fluss, passiert ein paar Häuser und dann geht es auch schon aufwärts. Viele Kehren und staubige Geradeausfahrten später, erreichen wir gegen 15 Uhr schließlich Lurpung.
Lurpung liegt auf einem Hügel hoch über dem Flusstal und besteht aus etwa 25-30 Häusern. In Lurpung leben wahrscheinlich mehr Ziegen als Menschen, es liegen überall Hunde herum und man hört ständig Hühner gackern, Ziegen meckern oder Kühe muhen. Die Menschen gehören dem Volk der Tamang an und sprechen deshalb auch Tamang. Tamang hat mit Nepali nicht viel gemeinsam, es ist also sehr schwer irgendwann einmal was zu verstehen. Auch ist hier bei den Tamang eine eigene Kleiderordnung zu erkennen, denn die verheirateten Frauen tragen einen Ring durch die Nase und sind in Saris und lange Röcke gekleidet. Die Häuser sind meist dreigeschossig und haben Böden aus Lehm (über das Haus kann ich noch einen eigenen Beitrag schreiben). Um es im Voraus schon einmal zu sagen: alles ist sehr einfach und jeder Gegenstand hat einen Zweck und liegt nicht, wie bei uns, einfach nur rum.
Es liegen Hunde herum, die Männer spielen Karten und rauchen, Kinder rennen herum und irgendwo meckert mal wieder ein junges Zicklein. Alles in allem ein sehr friedliches und lebendiges kleines Dörfchen…
29. November 2018 um 13:52 Uhr
Hallo Konstantin, sorry, dass ich erst jetzt wieder etwas schreibe, aber ich war der Meinung, dass Du in den letzten Wochen nicht mehr online sein konntest und deswegen habe ich nicht reagiert. Wenn ich das nachher Oma erzähle, dass Du sehr wohl geschrieben hast, gibt,s was auf die Mütze, Aber versprochern, ich schaue jetzt wieder regelmässig nach. Ich hatte den Kommentar auch schon fast fertig geschrieben gehabt, dann wollte ich in Deinem Bericht etwas nachschauen und Sch… der ganze Beitrag war wieder weg… das selbe ist mir gestern schon passiert, als ich einen 2-seitiges Interview korrigiert hatte und es beim senden irgendwie verloren gegangen ist. Also habe ich mich heute Morgen nochmals eine Stunde hingesetzt und alles wieder neu formuliert. Aber nun wieder zu Dir.
Deine Berichte sind nach wie vor sehr interessant und beschreiben Deine Erlebnisse sehr gut. Aber wie Mama ja geschrieben hat „andere Länder, andere Sitten!“ Ich hatte ihr auch geschrieben, nachdem sie uns Fotos von Dir aus dem Dorf weitergeleitet hatte, dass wir nun den Eindruck haben, dass Dun nun „angekommen“ bist. Angekommen in dem Sinne, nicht mehr trekking, sondern die eigentliche Aufgabe und das Ziel etwas zu bewirken.
Den Highway, den Du beschrieben hast, kenne ich auch. Ich bin auf dem 2013, nach 3 Übernachtungen in Bhaktapur, nach Khatmandu gefahren. Unser Begleiter erzählte, dass dieser Highway von der Japanischen Regierung finanziert und gebaut wurde. Gebaut in der Art, dass Japanische Firmen und Ingenieure nepalesische Arbeiter angestellt und die Löhne bezahlt haben und die Bauleitung oblag ebenfalls voll bei den Japanern. So wurde sichergestellt, dass mit dem bereitgestellen Geld die Strasse auch wirklich richtig gebaut wurde und nicht das meiste Geld in andere Kanäle fliesst. Sicher eine gute Entscheidung.
Die Slackline war eine absolut tolle und gute Idee, es sieht so aus, als dass Du diese in keinem Falle wieder mitnehmen kannst, was auch sicher nicht angedacht war. Evtl. muss man dafür sorgen, dass noch Ersatz geliefert wird.
Bei uns geht alles seinen geregelten Gang, die Weihnachtsbeleuchtung im Haus und im Garten ist installiert und brennt auch schon, Oma backt diese Jahr fast kein Weihnachtsgebäck, nur 2 oder 3 Sorten und verschenken tut sie schon gar nichts mehr, außer an die Familie. Mal sehen, ob ich was abbekomme.
Wir wünschen Dir alles Liebe und Gute, bleib gesund und pass auf Dich auf. Erzähle den Nepalesen von Deiner Heimat und geniesse die Zeit dort.
Liebe Grüße Oma Helen und Opa Walter