Juhu, zweistellig. Sicher, der Tilicholake ist ein ganz normaler See, wie jeder andere auch: Er ist mit Wasser gefüllt, meistens arschkalt und ist zum Tauchen geeignet. Glaubt ihr mir ? Die Auflösung gibts in diesem Beitrag.
Mein Tag startete relativ bescheiden, denn es gab mal wieder eine kleine Meinungsverschiedenheit und anschließend herrschte allgemeines Schweigen. Vielleicht war der morgendliche Aufruhr auch durch die unruhige Nacht begünstigt worden, denn alle schliefen mit 30 anderen Trekkern in einem Raum auf dem Boden. Weiterhin gab es einige junge Inderinnen, welche es für angebracht hielten, sich mitten in der Nacht um 2:10 Uhr lautstark zu unterhalten und vor dem Toilettengang meinen Schlafsack, mich und diverse andere Trekker als Parkettboden zu benutzen. Daraus ergibt sich eine simple mathematische Gleichung:
Schlafmangel = [30 schnarchende Trekker + (junge Inderinnen)²] x Höhe
Daraus folgt weiterhin:
[(Schlafmangel)² – Vorfreude ] : Anstrengung der letzen Tage = BUMMMM
Ich bin nach dem üblichen Tibetan Bread zum Frühstück um 7:15 Uhr zur Tür raus und habe mich dann auf den Weg in Richtung See gemacht. Der Weg verläuft, dauerhaft querend an einem Moränenhang, nach Südwesten und das Blöde dabei ist, dass man die nächste Wegstunde schon komplett einsehen kann. Es geht über Geröll, einen normalen Trampelpfand und dann wieder über Geröll, vorbei an diamoxschluckenden (krass, ein Neologismus) und keuchenden Trekkern in Nike Air und Jogginghose. Dabei ist immer die mächtige Grande Barriere und das mächtige schwarze Horn des Roc Noir im Blickfeld und 500 Meter weiter unten rauscht der Gletscherbach zu Tale. Es bietet sich also auch bei viel Verkehr eine gewaltige Aussicht.
Nach 16 Kehren im ZickZack komme ich an einem Schild an und nun ist es nicht mehr weit. Nachdem ich das Flachstück zum See passiert habe, stehe ich um Punkt 9 Uhr endlich über dem See und das erste mal über der 5000-Meter-Marke.
Die Aussicht teile ich mir mit vielen anderen Trekkern und ich setze mich auf einen Stein etwas ausserhalb des ganzen Trubels. Das Südufer des Sees wird durch die mächtige Nordwand des Tilicho Peak begrenzt und die Eismassen reichen bis ins Wasser. Von unterhalb dieser riesigen Wand, wirkt es garnicht mehr so weit bis zum Gipfel, aber es sind immernoch zwei Kilometer und die sind senkrecht. Der azurblaue See sieht gigantisch aus vor den weißen Eismassen der 7000er des Annapurna Himal.
Nach einer Stunde treffe die beiden Mädels ein und nach einer Fotosession mit Werbefotos heißt es Abschied nehmen von diesem schönen Fleckchen Erde und es geht abwärts.
Nach einer guten Stunde treffe ich 900 Höhenmeter tiefer im TBC ein und stelle meinen Kocher im Innenhof der Lodge auf. Es gibt Tee und zu dritt bereiten wir die Instantnudeln zu, was für einige verwirrte aber auch amüsierte Blicke sorgt. Den restlichen Tag verbrachte ich dann mit Faullenzen in der Sonne oder laß im Trekkingführer die Infos über die nächste Etappe nach….
….naaaaaa wer weiß es ? Die nächste Etappe gibts im nächsten Beitrag 😀
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